Wirtschaftzweig: „medizinisches Cannabis“

In den USA wird inzwischen ein jährlicher Umsatz von mehr als 2 Mrd. US-Dollar mit medizinischen Cannabis erwirtschaftet. Über 2000 Abgabestellen verkaufen ihre Produkte an ca. 800.000 Patienten. Die Hochburg des medizinischen Cannabis ist aufgrund seiner sehr liberalen Gesetzeslage Kalifornien, in anderen Staaten ist Cannabis allerdings kaum erhältlich. Deswegen wird das theoretische Potenzial für die Zukunft und nach einer bundesweiten Liberalisierung der Gesetze auf bis zu 62 Mrd. Dollar bzw. 25 Millionen Patienten geschätzt. Das wären 8% der US-Bevölkerung, derzeit sind es nur 0,26%. Mittelfristig könnte der Markt auf immerhin 9 Mrd. Dollar wachsen.

Könnten in Deutschland so viele Menschen medizinischen Cannabis erhalten wie derzeit in den USA wären dies 210000 Personen, die einen Umsatz von mehr als 500 Millionen Euro einbringen würden. Glaubt man der Prognose von bis zu 8% der Bevölkerung, würden in Deutschland 6,5 Millionen Menschen medizinisches Cannabis erhalten um einen Umsatz von 12 Mrd. Euro generieren. Überträgt man nur die – deutlich realistischere – mittelfristige Prognose ergeben sich 95000 Patienten und ein Umsatz von 1,7 Mrd. Euro.

Ich schätze 10-20% des Umsatzes wäre als Steuern und Sozialabgaben abschöpfbar.

Um den Zahlen zu veranschaulichen: Die heutigen Umsätze in den USA übersteigen fast den Umsatz von Viagra in den USA. Die mittelfristige Prognose für die USA würde ein Umsatz wie der Konzern Vodafone D2 erzeugen. Das Potenzial für die USA entspricht Bosch, EDEKA oder dem großen Pharmaunternehmen der Welt Pfizer, das von Deutschland Vattenfall, SAP oder Boehringer Ingelheim.

Quellen: Medical marijuana becoming blockbuster drug, Medical cannabis in the United States, How many people in the US use medical marijuana?