Morbus Bechterew – Provisorische Leitlinie zum Einsatz von Cannabis als Medizin

Dieser Artikel ist Teil einer provisorischen Leitlinie zum Einsatz von Cannabis als Medizin.

Spondylitis ankylosans / Morbus Bechterew

Was ist plausibel: Morbus Bechterew gehört zu den chronisch-entzündlichen Krankheiten und verursacht Schmerzen. Damit ist diese Erkrankung ein typisches Einsatzgebiet von Cannabis als Medizin. Die entzündungshemmende Wirkung und die Wirksamkeit gegen Schmerzen gehören zu den am besten erforschten Gebieten beim Einsatz von Cannabis in der Medizin. Die Studienlage speziell zu dieser Diagnose ist jedoch praktisch nicht existent, etwas besser sieht es bei rheumatoide Arthritis aus.

Beschreibung: chronisch entzündliche rheumatische Erkrankung mit Schmerzen und Versteifung von Gelenken

Facharzt: Orthopäde / Rheumatolge

Patientenerfahrung: „Da ich mit beiden schlechte Erfahrungen gesammelt habe mache ich einen weiten Boden um diese und werde von meiner Hausärztin (Fachärztin Allgemeinmedizin) behandelt.“

Leitlinie: „Axiale Spondyloarthritis inklusive Morbus Bechterew und Frühformen“, Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.V. (DGRh)

Geschätzte Prävalenz in Deutschland: 1,9 % der Bevölkerung, oft eher milde Symptome und daher nicht diagnostiziert

100.000–150.000 diagnostizierten Fällen in Deutschland laut Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew e. V.

Therapie: kausale, antientzündliche Therapie mit Medikamenten und gegen die Schmerzen: nichtsteroidale Antirheumatik

Patientenbericht: „Die Medikamente die ich früher eingenommen habe sind längst vom Mark zurückgezogen worden, (Rofecoxib „Vioxx“, Phenylbutazon „Ambene“) der Nebenwirkungen wegen. Dafür sind neue Medikamente auf den Markt gekommen. Als Steroid wird z.b Cortison oder TNF-alpha (Tumornekrosefaktor) eingesetzt.“ siehe auch: Wikipedia – Therapie mit Medikamenten

Symptome – Patientenbericht: „Zu den Symptomen: Rheuma heißt fließender Schmerz. Du hast mal hier, mal dort Schmerzen, mal stechend, mal als Druck, mal flächig, mal an den Gelenken, mal geschwollene Flächen/Gelenke.“

Dosierung – Patientenbericht: „Bei mir ist die Dosierung von THC sehr gering (rechnerisch 0,1mg THC pro Kapsel). Ich kenne jemanden der in der gleichen Kapselgröße 2,7 mg THC einnimmt. Wenn ich das einnehmen würde, würde ich sehr schnell in Psychiatrie landen.“

Information for Health Care Professionals – Health Canada: Pharmacologic Actions of Cannabis – Musculoskeletal system – General pharmacologic actions – „Possible beneficial effect in chronic pain from rheumatoid arthritis.“

Quellen von Health Canada:

  • Cox, M. L., Haller, V. L., and Welch, S. P. (2007). Synergy between delta9-tetrahydrocannabinol and morphine in the arthritic rat. Eur.J.Pharmacol. 567: 125-130.
  • Smith, F. L., Fujimori, K., Lowe, J., and Welch, S. P. (1998). Characterization of delta9-tetrahydrocannabinol and anandamide antinociception in nonarthritic and arthritic rats. Pharmacol.Biochem.Behav. 60: 183-191.
  • Blake, D. R., Robson, P., Ho, M., Jubb, R. W. and others. (2006). Preliminary assessment of the efficacy, tolerability and safety of a cannabis-based medicine (Sativex) in the treatment of pain caused by rheumatoid arthritis. Rheumatology.(Oxford). 45: 50-52.

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