Cannabis als Medizin: Studie zu Sativex bei ADHS abgeschlossen

Cannabis gibt es auch als Fertigarzneimittel wie Sativex
Cannabis gibt es auch als Fertigarzneimittel wie Sativex

Die Studie „Experimental Medicine in ADHD – Cannabinoids (EMA-C)“ lief von 2014 bis Ende 2015. Noch wurden die Ergebnisse nicht veröffentlicht. Die Seltenheit von Untersuchungen zum Einsatz von Cannabis als Medizin bei ADHS macht aber schon die Existenz einer solchen Studie bemerkenswert.

Die erwachsenen Patienten erhielten in der randomisiert Doppeltbildstudie Sativex oder ein Placebo. Sativex, ein Produkt der Firma GW-Pharma besteht zu gleichen Teilen aus den Wirkstoffen THC und CBD. Es ist ein standardisiertes Extrakt aus der Cannabispflanze in Form eines Spray enthält vermutlich noch weitere Cannabinoide, jedoch wird ihnen aktuell keine Bedeutung geschenkt. Die ebenfalls für die Wirkung von Cannabis relevanten Terpene gehen bei der Extraktion verloren, soweit mit bekannt.

Geplant war ein n = 30 die über 6 Wochen täglich Medikament oder Placebo erhielten. Vor und nach der Behandlung wurden Verhalten und Kognition getestet. In den ersten zwei Wochen wurden die Patienten auf eine Dosis eingestellt, diese wurde dann die weiteren vier Wochen beibehalten.

Die Teilnehmer der Studie sind zwischen 18 und 55 Jahre alt. Neben ihrer ADHS Diagnose mussten sie während der Behandlung auf weitere Medikamente verzichten. Damit kamen nur ADHSler in Frage, die ohne Probleme auf z.B. Ritalin verzichten können. Auch andere Medikamente sowie Drogen durften nicht eingenommen werden. Damit dürften weitere Probanden ausgeschlossen worden sein, z.B. Menschen mit weiteren schweren Erkrankungen. Eine Reihe psychischer Erkrankungen wie Depressionen führte ebenfalls zum Ausschluss. Insgesamt dürften die Teilnehmer eher an weniger schweren Formen von ADHS leiden. Zudem wurde Probanden nicht genommen, wenn sie eine bekannte oder vermutete Historie mit einer Drogen- oder Alkoholabhängigkeit aufwiesen.

Zum Messung der Wirkung von Sativex kam der QB Computer-Test zum Einsatz. Zudem wurden die Tests CAARS und WRAADS, ein weitere Computertest sowie Selbstbewertungsfragebögen genutzt.

Sobald ich von der Veröffentlichung der Daten erfahre, werde ich natürlich darüber wieder bloggen.