Kommentar: Das Propagandaamt der Bundesregierung bei der Arbeit

Das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung titelt zum Bericht der Deutschen Beobachtungachtungsstelle für Drogen und Drogensucht „Konsum illegaler Drogen geht zurück“ und bejubelt den angeblichen Erfolg der Drogenbeauftragten: „Der riskante Konsum illegaler Drogen [konkret erwähnt werden Cannabis und Kokain] und die Drogenabhängigkeit junger Menschen sind in Deutschland weiter rückläufig. Das zeigt: Die Drogen- und Suchtpolitik wirkt.“ – Nur komisch dass in der Pressemitteilung des Drogenbeauftragten und dem Bericht selbst das Gegenteil steht.

Stand 2009: „In den letzten 12 Monaten konsumierten 9,3% der 18- bis 39-jährigen Befragten mindestens ein Mal Cannabis.“ – aus der Pressemitteilung des Drogenbeauftragten

Stand 2006: In den letzten 12 Monaten konsumierten 9,2% der 18- bis 39-jährigen Befragten mindestens ein Mal Cannabis. Daten ebenfalls aus der PM.

9,2% auf 9,3% ist also ein „rückläufiger“ Cannabis-Konsum…

„Nach einem leichten Rückgang der Konsumerfahrungen im Jahr 2006 hat der Konsum von Kokain und Amphetaminen unter den 18- bis 39-Jährigen 2009 wieder das insgesamt niedrigere Niveau von 2003 erreicht.“ – aus der Pressemitteilung des Drogenbeauftragten

Wenn der Konsum von 2003 bis 2006 zurückgegangen ist, dann ist das Wiedererreichen des Niveaus von 2003 im Jahr 2009 doch logischerweise ein Anstieg…

„Geringfügig gestiegen ist der aktuelle Konsum (12-Monats-Prävalenz) von Amphetaminen und Kokain“ – Zitat aus dem eigentlichen Bericht

Und ja, es gibt Repression, auch wenn Dyckmans nie davon spricht: „Im Jahr 2009 wurden insgesamt rund 235.000 Rauschgiftdelikte erfasst, davon rund 170.000 allgemeine Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) [Spricht konsumbezogene Delikte, kein Handel!] und etwa 51.000 Handelsdelikte. […] Die Zahl der Verurteilungen nach dem BtMG ist von 2007 nach 2008 um 7,2% gestiegen.“