Ein Joint kann dein Leben runieren! Einzelfälle vs. Statistiken

„Der Tod eines einzelnen Mannes ist eine Tragödie, aber der Tod von Millionen nur eine Statistik.“ soll Stalin einmal gesagt haben. Parkinsons Gesetz der Trivialität lautet: „Die auf einen Tagesordnungspunkt verwendete Zeit ist umgekehrt proportional zu den jeweiligen Kosten.“ Beide wollten damit beschreiben dass Geldbeträge sobald sie alltägliche oder weniger alltägliche Beträge überschreiten abstrakt werden und man leicht den Bezug verliert. 720 Millionen Euro waren für die neue BND Zentrale in Berlin eingeplant, dann stiegen die Kosten auf 912 Millionen Euro und zuletzt erreichten sie den Wert von 1,034 Milliarden Euro – Diese Zahlen fühlen sich erst einmal alle gleich an, man erkennt die Steigerung, aber sie stehen außerhalb jeder alltäglichen Relation. Man könnte auch die einzelnen Steigerungen leicht errechnen, aber 192 Millionen Euro sagen einem auch wieder nichts. Das Gleiche gilt auch für das Schicksal von Menschen: „Unterernährung trägt jährlich zum Tod von 2,9 Millionen Kindern unter fünf Jahren bei“ – man denkt sich: Ja das ist zweifelsfrei schrecklich, man ist ja kein Unmensch, aber echtes Mitgefühl entwickelt man viel eher für einen konkreten Einzelfall.

Wie komme ich darauf? Repression gegen Drogenkonsumenten ist ebenfalls erstmal völlig abstrakt. Was sagen schon 100.000 Strafanzeigen gegen Cannabiskonsumenten pro Jahr aus? Bzw. was lösen sie aus? Das ist nur eine Zahl. Deswegen ist es umso wichtiger Einzelfälle darzustellen um den riesigen Berg an Ungerechtigkeit der sich hinter dieser Zahl verbirgt auch sichtbar zu machen. Hier der Der Fall Chris B.

Ich hatte vor 4 Jahren meine Ausbildung sicher und bin 2 Wochen vor Ausbildungsbeginn mit meinem Kumpel nach Enschede in den Niederlanden gefahren, ich hatte 5 Gramm und einen vorgedrehten Joint dabei. Es kam wie es kommen musste und wir wurden kontrolliert. Bei meinem Kumpel der 5 Gramm dabei hatte blieb es bei einer Verwahrung obwohl er schon öfters in diesem Zusammenhang auffällig war. Ich war vorher nicht vorbestraft und bin bis dato auch nie mit dem Gesetz in Konflikt gekommen. Ende der Geschichte war, dass ich 100 Sozialstunden bekommen habe und auf einen Schuldenberg von 1400 Euro saß. Das Bitterste war das ich folglich meine Ausbildung verloren habe. Als Auflage musste ich an einer Drogenberatung für 2 Monate teilnehmen, da ich die Ausbildung im Einzelhandel machen wollte gab es Termin Probleme ich hätte die Schichten so nicht machen können und habe meinen Ausbilder offen auf die Situation angesprochen und dieser hat mir dann „freundlich“ erklärt das ich die Ausbildung garnicht erst Anfangen brauche. Zitat: „Kriminelle“ können wir in unserem Unternehmen nicht gebrauchen. Ich stand also mit meinen 17 Jahren vor einem,für mich großen Schuldenberg stand und keine Arbeit hatte.