Georg Wurth, Geschäftsführer des Deutschen Hanf Verbandes zum Thema „Gibt es eine organisierte Lobby gegen Cannabis?“

Georg schreibt hierzu auf Facebook: Es gibt schon einige Interessengruppen, die von der Natur her vermutlich gegen eine Legalisierung sind. Offenkundig wird das vor allem bei der Polizei, die sich als einzige dieser Gruppen immer wieder öffentlich gegen eine Legalisierung ausspricht, auch wenn es Gegenbeispiele gibt. Dann wären da die Alkohol- und Pharmaindustrie. Wir haben aber bei denen bisher keine Hinweise, dass sie gegen eine Legalisierung arbeiten. Das könnte sich ändern, wenn das Thema überhaupt einsthaft im politischen Raum diskutiert wird. In den USA haben Bierbrauer z.B. PR-Kampagnen gegen die Legalisierung finanziell unterstützt. Außerdem sind sicherlich viele der derzeit illegalen Drogenhändler gegen eine Legalisierung, weil ihnen damit ein profitables Geschäft verloren ginge. Das alles ist aber reine Theorie. Wir haben nie einen einzigen Hinweis darauf gesehen, dass eine dieser Gruppen ernsthaft Lobbyarbeit gegen die Legalisierung betreibt oder gar Schmiergelder zahlt.

Unser Problem ist m.E. im Moment eher, dass die Politiker tatsächlich glauben, dass sie mit dem Verbot die Bevölkerung vor einer gefährlichen Droge schützen. Und das wiederum liegt vor allem an jahrzehntelanger Medienverdummung, der auch Politiker unterliegen. Es sind also vor allem die Medienkonzerne, die quasi indirekt Lobbyarbeit gegen die Legalisierung betreiben, was in letzter Zeit allerdings nachlässt.

In einem Kommentar auf hanfverband.de schreibt er zudem: Ich behaupte mal, dass es in Deutschland nicht viele Menschen gibt, die sich so „genau mit dem Sachverhalt befassen“ wie ich. Ich meine auch, dass ich einen ganz guten Einblick in die entsprechenden politischen Strukturen habe, z.B. auch durch persönliche Kontakte zu Bundestagsabgeordneten. Ich behaupte nicht, dass es ausgeschlossen ist, dass die Pharmaindustrie nicht vielleicht den einen oder anderen Abgeordneten auch in Sachen Legalisierung von Cannabis als Genussmittel zu beeinflussen versucht, aber es gibt darauf bisher keinerlei belastbare Hinweise, während der Einfluss einer rausch- und cannabisfeindlichen sowie verbotsfreundlichen Propaganda durch die Medien auch bei Politikern deutlich spürbar ist.